Kindertages­stätte Christus­kirche

Auftraggeber

Ev. Stadtkirchenamt Kassel

Projekt

Umnutzung des ehemaligen Gemeindehauses in Kassel - Bad Wilhelmshöhe

Leistungen

Gestaltungs- und Farbkonzept, Ausführungsplanung, Baubetreuung

Entwurf und Realisierung

2009 bis 2012

Haus-im-Haus-Konzept schafft Bewegungsraum

Eine große Herausforderung bei der Umnutzung des Gebäudes bestand darin, den riesigen ehemaligen Gemeindesaal in einen kindgerechten Maßstab zu überführen. Gelöst wurde dies dadurch, dass in das Zentrum des Saales ein Multifunktionsraum hineingebaut wurde, um den herum die notwendigen Flure quasi von selbst entstanden (architektonisches Konzept: Michael Müller-Born, Kassel, Projektleitung: Jörg Kaufmann, Kassel).

Die gigantische Saaldecke mit klassizistischer Gliederung wurde farbig gefasst, um ihr die Strenge zu nehmen - inspiriert von der damals aktuellen Ausstellung "Bunte Götter", in der aufgezeigt wurde, dass die Antike eben nicht weiß und grau war.

Mit Farbe Zugehörigkeiten darstellen

Um die Monumentalität des Hauses zu brechen, wurde bereits bei der Bodengestaltung offensiv mit Farbe umgegangen: die "öffentlichen" Bewegungszonen erhielt einen neutralen, graubraunen Boden, die Gruppenräume dagegen kräftige warme Farben, um eine individuelle Zugehörigkeit zur Gruppe zu unterstützen.
Dem Bewegungsraum im Zentrum wurde als geschlossener Raum ohne Tageslicht zum Ausgleich plakativ das Farbthema "Grün" zugeordnet.
Die Reste historischer Wandverkleidungen wurden den jeweiligen Farbthemen der Räume angepasst und mit kräftigen Farbakzenten versehen. Diese Überlegungen machten eine detaillierte Planung für sämtliche Räume und Flurbereiche notwendig.

Strukturen schaffen

Trotz der Vielfalt ist am Ende nicht alles einfach nur "bunt". Vielmehr wurde Farbe gezielt eingesetzt, um die Aufmerksamkeit zu lenken und in dem komplexen Gebäude eine klare Struktur zu schaffen. So wird für die Benutzer auch die Orientierung erleichtert.

Neugestaltung der Treppenhäuser

In einem weiteren Bauabschnitt wurden die Treppenhäuser saniert, die für die neue Nutzung fast übermäßig monumental wirken, durch ihre Geometrie und großzügige Fensterflächen aber auch reizvolle Ausblicke bieten.
Die farblich neutrale Grundhaltung wurde durch die roten Treppenstufen, den roten Handlauf, die farbigen Decken und Wandflächen belebt und zu einer freundlichen Gesamtstimmung umgedeutet.