Fassaden am Brücken­hof

Farben in der Quartiersentwicklung

Die Wärmedämmung und Gestaltung von markanten Fassaden im Stadtteil war Bestandteil von mit EU-Mitteln geförderten Maßnahmen zur Quartiersentwicklung. Der Entwicklung der Einzelfassaden gingen Entwürfe zu einem Gesamtkonzept voraus: Prägend für den Stadtteil sind mehrere große, in der Höhe gestaffelte Wohnblöcke aus Beton-Fertigteilen ("Plattenbau West"), die von ihrem baulichen Erscheinungsbild kaum zu unterscheiden sind.

Das Farbkonzept sieht vor, diesen Großformen prinzipiell eine unterschiedliche Farbigkeit zuzuordnen – allein schon, um eine bessere Orientierung im Stadtteil zu ermöglichen. Aus dieser Grundfarbigkeit sollten sich dann die jeweiligen Einzelmaßnahmen ableiten. Anpassungen des Konzepts bei Baumaßnahmen über einen längeren Zeitraum sollten dabei möglich sein.

Unterschiedliche Farbstimmung

Die Idee, Fassaden in kleine, gleichgroße Farbelemente zu zerlegen, war zum Zeitpunkt der Realisierung nicht wirklich neu. Der spezielle Ansatz an dieser Stelle war, dass sie sich dem oben beschriebenen Gesamtkonzept unterordnen. Es wurde eine Farbreihe entwickelt, die allen Fassaden zugrunde liegt, die unterschiedliche Farbstimmung ergibt sich aus den verschiedenen Anteilen, die in der jeweiligen Fläche eingesetzt wurden.

Bei der Auswahl der Farben wurde darauf geachtet, dass nur Farben verwendet wurden, die nach Herstellerangaben eine maximale Farbtonstabilität aufweisen. Auf besonders intensive Farbtöne wurde deshalb verzichtet. Nach deutlich mehr als 10 Jahren zeigt sich die Nachhaltigkeit dieses Ansatzes: Natürlich haben sich die Farben mittlerweile verändert, aber in einer relativ harmonischen Weise, sodass die Fassaden immer noch ansehnlich sind, und es keine krassen Sprünge oder Ausfälle im Erscheinungsbild gibt.

Das Projekt erhielt 2011 den Kasseler Fassadenpreis.